Jahresbericht Sozialkunde 2013/2014

Sozialkunde - shoppen oder wählen?

Das diesjährige Superwahljahr mit Landtags-, Bundestags-, Kommunal- und Europawahlen brachte die Notwendigkeit mit sich, das „Wählen" und die „Auswahl" zu üben.
Hier hatte die Bundeszentrale für Politische Bildung im Vorfeld jeweils einen „Wahl-O-Maten" entwickelt, der unentschlossenen (Erst-) Wählern helfen sollte, über die Beantwortung von 20 bis 30 Fragen zu bestimmten Themen, zu ihrer jeweiligen politischen Position und damit Partei zu finden. Im Sozialkundeunterricht oder über die homepage der Berufsschule konnten die Schüler diese Möglichkeit des Übens nutzen.

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Gleichzeitig wurde das reale Wählen durch das vom Fachbereich angebotene und begleitete Projekt U18 simuliert. Ziel dieses Projekts war es, die zukünftigen Erstwähler, also Minderjährige, daher der Name U18, auf ihre erste, echte Wahl vorzubereiten damit sie den eigenen politischen Willen formulieren und in eine konkrete Wahlentscheidung umsetzen können. Die provokative Frage „...soll ich wählen oder shoppen?" wird so hoffentlich nicht zugunsten des Konsums beantwortet werden. 

Die wachsende Anzahl gewalttätiger Übergriffe gegen Asylsuchende in Deutschland, der Schweizer Volksentscheid gegen Migranten und der starke Zulauf zu rechtspopulistischen Parteien sind Anzeichen dafür, dass rassistische Einstellungen in Europa auf dem Vormarsch sind.

Umso wichtiger ist es, dass Schüler die politischen Vorgänge dieser Themengebiete nachvollziehen und in den europäischen Rahmen einordnen können. Deshalb wurde in einem 2-tägigen Projekt im Auftrag des Europäischen Parlaments eine EU-Richtlinie in Form eines Simulationsspiels verhandelt, welche innerhalb und außerhalb der EU sehr umstritten war.

Konkret ging es um die Lebensbedingungen für Flüchtlinge während der Bearbeitung ihres Asylantrages. Die Schüler mussten sich dabei mit der Gewährleistung der Menschenrechte, Reisefreiheit, aber auch mit arbeitsmarktpolitischen Aspekten auseinandersetzen (siehe Extrabericht).

Erinnern möchte ich in diesem Zusammenhang an unser Ziel „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage", das neben dem eigentlichen Rassismus auch die Stigmatisierung aller anderen Minderheiten in das Blickfeld rücken will.

Das beinhaltet auch die im Schulalltag täglich wahrnehmbare sexuelle geprägte Diffamierung. Wie weit sexuell geprägte Diffamierungen in der Schule verbreitet sind, zeigte eine Studie eines Psychologenteams aus Berlin auf. Demnach benutzen fast zwei Drittel der Sechstklässler in Berlin Begriffe wie "schwul" oder "Schwuchtel" als Schimpfwörter, 40 Prozent nutzten das Wort "Lesbe". "Dahinter steckt erst mal keine homophobe Absicht. Allerdings hat es dennoch eine homophobe Wirkung", erläutert darin der Psychologe Ulrich Klocke. Für die Schüler, die gerade in dieser Lebensphase ihre sexuelle Identität entdecken, habe das fatale Auswirkungen. Hier gilt es offensiv entgegenzutreten damit sich Stereotype nicht verfestigen können. Wenn das Umfeld Diskriminierung ächtet und nicht darüber hinwegsieht, wenn sie vorkommt, kann sich Diffamierung nicht entfalten.

Auch in diesem Schuljahr nutzte wieder eine Klasse aus dem kaufmännischen Bereich die Gelegenheit, am Programm „Lernort Staatsregierung" der Landeszentrale für politische Bildung in München teilzunehmen. Es ging für einen Tag in die Landeshauptstadt, genauer gesagt ins Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie. Am Nachmittag besichtigten wir dann unter fachkundiger Führung einer Mitarbeiterin der Landeszentrale die Bayerische Staatskanzlei (siehe Extrabericht).

Es ist inzwischen eine schöne sozialkundliche Tradition an der Berufsschule Neumarkt geworden, Berlin als Ziel politischer Bildung zu besuchen. Die Industriekaufleute der WIN 11c fuhren in diesem Schuljahr von Mittwoch, 21. Mai bis einschließlich Samstag, 24. Mai in die Bundeshauptstadt zu einer politischen Bildungsreise. Dort hatten sie auf Einladung von Herrn MdB Alois Karl die Möglichkeit an einer Bundestagsdebatte teilzunehmen und den Reichstag mit der Kuppel zu besichtigen. Außerdem nahm sich Herr MdB Alois Karl die Zeit, die Schüler in einem persönlichen Gespräch in die des politischen Geschehens in Berlin einzuweihen. Herzlichen Dank auch für die finanzielle Unterstützung durch das Abgeordnetenbüro.

Neben diesen bundespolitischen Inhalten wurden auch Themengebiete im Zusammenhang mit der deutschen Vergangenheit (Besuch Gedenkstätten, Mauermuseum etc. ...) erschlossen. Besonders beeindruckend war der Besuch des Stasigefängnisses Hohenschönhausen. Selbstverständlich endete unser politisches Interesse nicht bei Dämmerungsbeginn, so dass wir auch Berlin bei Nacht erkundeten und u.a. das Musical „Hinterm Horizont" mit den Hits von Udo Lindenberg besuchten.

Ich würde mich sehr freuen, wenn die Möglichkeiten solche Bildungsfahrten, durchzuführen, also raus aus der Schule - rein ins politische Leben noch sehr viel mehr genutzt würden. Ich bin mir sicher, dass diese Eindrücke weit über die Berufsschulzeit in Erinnerung bleiben und damit vielleicht zu stärkerem politischen Engagement führen können.

Aber meistens muss es gar nicht die große Politik sein, die Inhalt unserer Bemühungen ist. Auch wenn es manchen Leser vielleicht erstaunt, aber die Fähigkeit der vollständigen Nennung der Bundesländer Deutschlands mit ihren jeweiligen Landeshauptstädten ist nicht nur für die Mehrheit der Auszubildenden keine Selbstverständlichkeit. Es wäre viel geschafft, wenn es noch besser gelänge, die wesentlichen strukturellen, politischen Inhalte in der Breite der verschiedenen Ausbildungsberufe in dem dafür vorgesehenen Sozialkundeunterricht der 11. Klasse nachhaltiger zu vermitteln. Dazu bedarf es noch mehr politischer Impulse in Form von Teilhabe und regelmäßiger Bezugnahme auf die Lebenswelt der Auszubildenden.

Ein informierter und interessierter Staatsbürger zu sein, der befähigt ist an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen kritisch und begründet mitzuwirken, das ist etwas, das einem jungen Menschen mit ins Leben gegeben werden sollte. Der Sozialkundeunterricht sollte daran mitwirken, dass sich junge Staatsbürger um die eigenen Angelegenheiten kümmern.

Herzlichen Dank an viele Kollegen für die wertvolle tägliche Arbeit und so manch hilfreichen Hinweis, wenn es um die Belange des Fachbereichs Sozialkunde ging.

Besonders bedanken möchte ich mich bei Herrn StD Walter Janka, der sich als Projektleiter „Referenzschule für Medienbildung" sehr um den Fachbereich Sozialkunde bemühte.

Bedanken möchte ich mich auch bei der Schulleitung, die den Fachbereich uneingeschränkt unterstützte.

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Jahresbericht Sozialkunde 2012/2013

Der Philosoph Aristoteles bezeichnete den Menschen als ein Lebewesen, das in der Gemeinschaft lebt und auf die Gemeinschaft angewiesen ist. In einer immer komplexer werdenden heutigen Welt ist dieses eingebettet sein in eine soziale Gemeinschaft, die nicht immer die eigene Familie ist, Grundlage der Selbstfindung des jungen Menschen. Gerade die demokratische Staatsform als eine in den Industrieländern prioritären Organisationsform menschlichen Zusammenlebens, erfordert die Notwendigkeit der Mitwirkung seiner Bürger als selbständig denkende und handelnde politische Lebewesen.

Das Fach Sozialkunde hat dabei, neben der reinen Wissensvermittlung die Aufgabe, junge Erwachsene auf diesem Weg zu begleiten.

Besonders zu begrüßen sind deshalb die Aktivitäten der in den letzten Jahren zunehmend aktiven Schülermitverwaltung, die sich trotz der Erschwernisse, die sich aus der strukturellen Besonderheit des Teilzeitunterrichts mit täglich wechselnden Schülersprechern ergibt, für ihre Interessen in der Schulgemeinschaft engagiert und mit Nachdruck einsetzte.

Aber auch hier könnte im Sinne eines "zoon politikon" also eines sozialen, politischen Wesens noch mehr erreicht werden, wenn es gelänge, die Basis, also die Schüler, die sich vertreten lassen und die es eigentlich angeht, noch mehr zu aktivieren.

Mit einzelnen, kleinen politischen Anstößen versuchte der Fachbereich Sozialkunde auch in diesem Schuljahr, mit uneingeschränkter Unterstützung der Schulleitung, dieses Interesse an den eigenen Angelegenheiten zu wecken bzw. zu erhalten.

Im Juni fuhr die Klasse WIN 11b mit Ihrer Klassenleiterin, Frau Christine Bucher zum Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie nach München. Dieser von der Landeszentrale für politische Bildung organisierte Bildungstag bot Schülerinnen und Schülern aller Schularten die Möglichkeit, Arbeitsabläufe in bayerischen Ministerien kennen zu lernen bzw. transparenter zu machen. Gleichzeitig ermöglichte der Kontakt mit Mitarbeitern des Ministeriums den Zugang zur Auseinandersetzung mit politischen Inhalten.

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Vier angehende Bankkaufleute der Berufsschule Neumarkt hatten im März die Möglichkeit an einer Premiere, dem Thementag Israel im Bayerischen Landtag, teilzunehmen. Sie waren eingeladen von Frau Barbara Stamm, Präsidentin des Bayerischen Landtags um an diesem Tag in verschiedenen Workshops das Verhältnis Deutschland - Israel zu beleuchten. Thementag Israel, das bedeute vor allem den Versuch einer Annäherung auf zwischenmenschlicher Ebene, über mögliche Vorurteile hinweg, um sich der Perspektive des jeweils Anderen nähern zu können. (Extrabericht)

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Vom 17. Juni bis zum 29. Juni fand an unserer Schule eine Ausstellung zum 60. Jahrestag des DDR-Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 statt. Ein Tag, der in der jüngeren Generation kaum noch als historisches Ereignis deutscher Geschichte abrufbar ist, von vielen Historikern aber als Sinnbild für die tiefe Legitimationskrise der SED und ihres geplanten Aufbaus des Sozialismus gesehen wird. Der Besuch der Ausstellung bzw. die

Beschäftigung mit den Inhalten sollten einen kleinen Beitrag zur Erinnerungskultur bzgl. der jüngeren deutschen Geschichte leisten. Eine Vergangenheit, die mit zunehmenden zeitlichen Abstand der Gefahr unterliegt, verklärt zu werden. Hier gilt es immer wieder, die menschenverachtenden Praktiken der damals herrschenden Politfunktionäre in Erinnerung zu rufen, um aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen.

Herzlichen Dank auch dieses Jahr wieder an die Allgemeine Ortskrankenkasse Neumarkt, die in 3 kompakten Veranstaltungen insgesamt rund 200 Schüler im Sozialversicherungsrecht auf die diesjährigen Abschlussprüfungen vorbereitete. Hier gilt unser Dank besonders Frau Zehnder als Organisatorin im "backoffice" und der Referentin Frau Schwarz, die es immer verstand, auf die doch recht unterschiedliche Zuhörerschaft in sehr ansprechender Art einzugehen.

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Eine sehr berührende Veranstaltung gegen Ende des letzten Schuljahres möchte ich nicht unerwähnt lassen. Der Besuch des früheren KZ-Gefangenen Herrn Letic wird an anderer Stelle (Projekte) gewürdigt.

Ich kann heute feststellen, dass das Ziel, das Judenproblem für Litauen zu lösen, vom Einsatzkommando 3 erreicht worden ist. In Litauen gibt es keine Juden mehr." Karl Jäger, SS-Standartenführer, Kommandant des EK3 in Litauen in seinem Bericht vom 01.12.1941.

Ernst Grube, Jahrgang 1932, ist einer der letzten, der aus eigener Erfahrung von der Vernichtung der europäischen Juden erzählen kann. Bei seinem Vortrag am 10. Juli an unserer Schule zeigt er diesen Bericht von Karl Jäger:

"Insgesamt 99.804 ermordete Juden auf Seite 5, der ganze Bericht hat 10 Seiten."

Es geht Grube in seinen Erzählungen aber nicht um Zahlen, das betont er mehrmals, sondern um die Ideologie, die Ausgrenzung und die Minderwertigkeit von Menschen, die heute wieder von Neonazis propagiert wird. Es liegt ihm viel daran, die Zusammenhänge zur heutigen Situation zu benennen. Die Grenzen des Rechts auf freie Meinungsäußerung sieht er da, wo Inhalte zu Rassismus und Gewalt führen können. Ausführlich wird an anderer Stelle über diesen bewegenden Besuch berichtet (Projekte)

Auch in diesem Jahr fuhren wieder einige Kollegen mit ihren überwiegend kaufmännischen Klassen für mehrer Tage nach Berlin, um in der Klassengemeinschaft politische Inhalte zu erschließen und/oder um die Berufsschulzeit mit einer gemeinsamen Städtereise nach Berlin als Höhepunkt abzuschließen.

Dies freut mich einerseits für die Schüler, die sicher viele Eindrücke dieser Reise in ihr zukünftiges Leben mitnehmen und vielleicht bei einem Klassentreffen in 30 Jahren sagen werden: "...weißt du noch auf unserer Abschlussfahrt nach Berlin ...", andererseits bin ich auch ein wenig stolz auf meine Kollegen, die allen bürokratischen Wirrungen der Erfassung der Lehrerarbeitszeit zum Trotz diese wichtige pädagogische Aufgabe mit viel Engagement und Herzblut in ihrer Freizeit unter Inkaufnahme nicht unerheblicher aufsichtsrechtlicher Risiken durchführen.

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Dank sagen möchte ich auch der Schulleitung, die diese Fahrten uneingeschränkt unterstützt und damit erst die Voraussetzung zu diesem Gemeinschaftserlebnis bietet. Herzlich Dank auch an Herrn MdB Alois Karl, der die Neumarkter Berufsschüler bei den Besuchen im Bundestag immer wieder bereitwillig und tatkräftig unterstützt.

Wichtig ist mir auch ein Dank an die komplette Religionsabteilung unter Leitung von Herrn Rupp, die sich seit Jahren mit vielfältigen Aktionen im und außerhalb des Unterrichts für die Förderung des Kinderhospizes in Bad Grönenbach einsetzt.
Herzlichen Dank auch den vielen Schülern und vielen Kollegen, die mit einer Spende zur Finanzierung dieser einzigen derartigen Einrichtung im süddeutschen Raum beitrugen.

Zu Beginn des nächsten Schuljahres stehen gleich zwei sozialkundliche Großereignisse an, die Landtagswahl in Bayern und die Bundestagswahl. Beides sind Themen des Lehrplans der 11. Klasse. Wir möchten uns dazu an dem bundesweiten U18 Projekt beteiligen, bei dem eine Bundestagswahl für Schüler simuliert wird. Das Ergebnis dieser Wahl werden wir zeitnah auf unserer homepage veröffentlichen.

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Jahresbericht Sozialkunde 2011/2012

Die Teilhabe von Jugendlichen ist vielerorts Bestandteil aktueller gesellschaftlicher Debatten des Staatsverständnisses, über die Zukunft des demokratischen Systems, über Menschen- und Bürgerrechte von Kindern und Jugendlichen, über nachhaltige lokale Entwicklungen und den demographischen Wandel.

Teilhabe von Jugendlichen muss erst Recht in der Auseinandersetzung mit der für den Jugendlichen neuen Rolle am Arbeitsplatz und seiner "Positionierung" in der "Erwachsenenwelt" stattfinden. Ihr Engagement bestimmt die Arbeits- und Lebenswelt von morgen.

Einen Teil dieser Sozialisationsaufgabe hat die Schule zu leisten. Emanzipation durch Bildung bedeutet dabei ein aktives Einbinden von Jugendlichen in schulische bzw. gesellschaftliche Prozesse. Lernen und Sozialisation bedeutet ein Hineinwachsen von Neulingen in eine Gemeinschaft von Experten. Dazu bedarf es Angebote an die Jugendlichen.

Hierzu versuchte der Fachbereich Sozialkunde im Schuljahr 2011/12 einen kleinen Teil beizutragen.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Berufsschule Neumarkt im Gespräch mit ..." war Herr Dr. Erös am 17. November als Gast in der Berufsschule Neumarkt zu einem Vortrag mit dem Titel "Unter Taliban, Warlords und Drogenbaronen". Dr. Erös, pensionierter Oberstarzt der Bundeswehr, leistet seit über 20 Jahren humanitäre Hilfe in Krisenregionen Afrikas und Asiens. Er gilt als exzellenter Kenner Afghanistans und bildet regelmäßig deutsche Polizisten in Landeskunde für ihren dortigen Auslandseinsatz aus.

Schon lange engagiert er sich dort und hat inzwischen mit seiner Stiftung u. a. mehr als zwei Dutzend Schulen für afghanische Mädchen und Jungen eröffnet.

Für sein Engagement wurde er mit dem Marion-Gräfin-Dönhoff-Förderpreis, dem Bundesverdienstkreuz und vielen anderen Auszeichnungen bedacht.

Herr Dr. Erös sprach am Vormittag vor ca. 150 Schülern aus verschiedenen Klassen und Jahrgangsstufen. Nachmittags referierte er dann vor 50 Sozialkundelehrern. (siehe Extrabericht)

Am 04. Mai 2012 fand im Rahmen der bundesweiten Europawoche ein Vortrag von Herrn Günter Gloser, MdB, Staatsminister für Europa a. D. in der Berufsschule Neumarkt statt.

Dabei hatten die Schüler im Anschluss an den Vortrag die Möglichkeit, einem erfahrenen Europapolitiker Fragen zu stellen.
MdB Günter Gloser

Gerade der unmittelbare Kontakt mit diesem politischen Entscheidungsträger bot den Schülern die Gelegenheit, mehr über Politik aus erster Hand zu erfahren. Sie konnten auf diese Weise aktuelle und zukünftige Herausforderungen in Europa unmittelbar kennen lernen, Einblicke in Entscheidungsprozesse gewinnen und Fragen unmittelbar an einen auf europäischer Ebene Handelnden richten. Bürgernähe und Transparenz sind wichtige Voraussetzungen für die Zustimmung zur EU und für das Vertrauen junger Menschen in die EU. (siehe Extrabericht)

Am 11. Mai fand an unserer Schule ein Projekttag zum Thema: Krise reloaded - Die Europäische Union und die Währungsturbulenzen statt, bei dem sich die Bankkaufleute der WBA 11 mit Themen rund um die Eurokrise beschäftigten.

Die Veranstaltung wurde von der wissenschaftlichen Mitarbeiterin der Europäischen Akademie Berlin, Frau Dr. Weronika Priesmeyer-Tkocz in Kooperation mit der jeweils zuständigen Lehrkraft geleitet. (siehe Extrabericht)

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Besonders hervorheben möchte ich die Bereitschaft einiger Kollegen, mit Ihren Klassen eine mehrtägige Abschluss- bzw. Klassenfahrt nach Berlin zu machen.
So fuhren dieses Jahr die Kollegen Nutz, Setz, Ernsberger, Drescher, Pröpster , Völkl und Zeiher mit Ihren Klassen in die Hauptstadt, um Sehenswürdigkeiten, aber natürlich auch sozialkundliche Themen zu erschließen. Dieses Engagement ist u.a. deswegen hervorzuheben, weil es zu einem großen Teil in der Freizeit der Lehrkräfte stattfindet und die Lehrkräfte diese wichtige pädagogische Arbeit trotz evtl. auftretender aufsichtsrechtlicher Risiken leisten. Ich denke dass diese Fahrten vielen Schülern weit über die "Berufschulzeit" in Erinnerung bleiben werden.

Nicht unerwähnt darf dabei bleiben, dass wir seit Jahren bei diesen Fahrten von MdB Alois Karl sowohl finanziell als auch ideell sehr unterstützt werden. Dafür recht herzlichen Dank. Inzwischen hat sich der Hauptstadtbesuch ja schon zu einer kleinen Gewohnheit entwickelt. Darüber freue ich mich sehr.

Ganz herzlicher Dank auch an die AOK Neumarkt für die Bereitschaft, in diesem Schuljahr insgesamt fünf kostenlose Prüfungsvorbereitungskurse für Abschlussschüler zum Thema Sozialversicherungsrecht in der Berufsschule Neumarkt anzubieten. Bei diesen Veranstaltungen wurden die Schüler optimal auf die kommenden Abschlussprüfungen vorbereitet. Hier gilt der Dank in erster Linie Frau Zehnter und Frau Schwarz von der AOK Neumarkt, die mit der Durchführung bzw. Planung dieser Veranstaltungen betraut waren.

Auch in diesem Jahr konnte wieder eine Gruppe von Schülern der Berufsschule Neumarkt im Rahmen des Programms "Lernort Staatsregierung" eine Fahrt nach München machen.

Dieses Mal waren es angehende Landwirte und Fachverkäuferinnen des Fleischerhandwerks, die zusammen mit den Klassenleitern, StD Janka und StD Omlor das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten besuchten. Im Anschluss daran hatten sie noch die Möglichkeit, die Bayerische Staatskanzlei zu besichtigen.

Erwähnt werden soll noch die Klasse WIN 10c, die sich in diesem Jahr mit viel Engagement an dem bundesweiten Wettbewerb "KLIMA & Co" beteiligte. Im Rahmen des Wettbewerbs wurde ein CO2-Einsparkonzept für die Berufsschule Neumarkt entwickelt. Zum anderen bot der Wettbewerb die Möglichkeit, die angehenden Industriekaufleute mit ihrem Ideenreichtum in den Entwicklungsprozess von Klimaschutzmaßnahmen einzubeziehen. Auch wenn wir nicht auf den vorderen Rängen landeten, bestehen berechtigte Hoffnungen bei der anstehenden Generalsanierung des Schulgebäudes, einige Ideen mit einzubringen. Insbesondere der Gedanke der möglichen Installation einer Photovoltaikanlage wurde durch Herrn Borrmann, Vorstand der Jurenergie eG als zukünftiges Projekt persönlich unterstützt. Hoffen wir, dass der Sachaufwandsträger dieses Vorhaben bei der Generalsanierung nicht aus den Augen verliert.

Für den 18. Juli 2012 planen wir eine Veranstaltung in Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, bei der ein Zeitzeuge über seine Erlebnisse während des 2. Weltkrieges berichtet. Herr Letic musste nach seiner Verhaftung wegen Partisanentums Zwangsarbeit im Konzentrationslager Flossenbürg und Hersbruck leisten. Den Kontakt zur Gedenkstätte Flossenbürg stellte Herr StR Rolf Rupp her, dafür herzlichen Dank. Schön wäre es, wenn sich in Zukunft weitere Kooperationsmöglichkeiten mit dieser wichtigen Einrichtung deutscher Erinnerungskultur ergeben könnten.

Abschließend möchte ich den Mitgliedern der "Abteilung Religion" danken, die es wieder geschafft haben, unsere jährliche Spende in Höhe von 2.000,00 Euro an das Kinderhospiz im Allgäu zu organisieren. Ganz herzlichen Dank aber auch an die Schüler, die durch ihre "Spendenbereitschaft" dieses großartige Ergebnis erst ermöglichten.
Ergebnis des Weihnachtsbasars des Fördervereins

Für den gleichen Zweck spendete die Schülermitverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Förderverein der Berufsschule anlässlich des Weihnachtsmarktes noch mal 800,00 Euro aus den Erlösen des Weihnachtsmarktes. Nicht unerwähnt lassen möchte ich dabei den Besuch einer Vertreterin des Kindeshospizes im Juli 2011, bei dem sie es in einer sehr behutsamen aber gleichwohl anrührenden Weise verstand, die Arbeit in einem Hospiz transparenter zu machen. "Eine Gesellschaft zeichnet sich durch das aus, was sie für ihre schwächsten Mitglieder tut" (Bundespräsident a.D. Gustav Heinemann)

Zu guter Letzt gilt mein Dank Herrn OStD Albert Hierl, dem Schulleitungsteam, den Hausmeistern Herrn Sucker und Herrn Thumann und den Damen des Sekretariats, die die Vorhaben bzw. Wünsche des Fachbereichs Sozialkunde immer vorbehaltlos unterstützt und damit erst ermöglicht haben.

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Jahresbericht Sozialkunde 2010/2011

Sozial ist - ja was eigentlich?

"Sozial ist was Arbeit schafft" lautet eine Erklärung, die sich die Initiative "Neue Soziale Markwirtschaft" auf die Fahne schreibt. Alfred Hugenberg (1865-1951) , verbreitete für die Reichstagswahl am 05. März 1933 den Slogan "Sozial ist, wer Arbeit schafft".
Arbeit gab es wieder genug in diesem Schuljahr. Was aber war sozial? Grund genug, einen kurzen Blick auf das vergangene Schuljahr zu werfen.

Ein pädagogischer Schwerpunkt dieses Schuljahres lag in mehreren Veranstaltungen der Friedrich Ebert Stiftung zum Thema Rechtsradikalismus .

Auch wenn an unserer Schule rechtsradikale "politische" Aktionen zum Glück nicht vorkamen, vielleicht aber auch nur nicht öffentlich wurden, kann man als Sozialkundelehrer im Unterricht schon die ein oder andere "rechte Äußerung" vernehmen, mit der man umzugehen hat.
Um entsprechend auf rechtsradikale Sprüche reagieren zu können, bedarf es in erster Linie der Information.

Auf Initiative von Frau Sabrina Lenhof, Dipl. Sozialpädagogin und Leiterin der Jugendsozialarbeit an der Berufsschule Neumarkt, fand vom 08. Dezember 2010 bis zum 21. Januar 2011 die Ausstellung „Rechtsradikalismus in Bayern" in der Aula der Berufsschule Neumarkt statt.

Sie zeigte in 16 Tafeln Parteien, Rechtsextremistische Jugend, Propaganda, Symbole, rechtsradikale Frauen, Neue Rechte, rechte Agitation im Internet, Nationalismus / Rassismus / Antisemitismus / Minderheiten, Wesensmerkmale des Rechtsextremismus, Vorfälle, und Strategien gegen Rechts.

Begleitet wurde diese Veranstaltung von einer Schulung für Sozialkundelehrkräfte im Rahmen einer Sozialkundefachkonferenz. Dabei
erläuterte der Referent, Herr Dr. Andreas Angerstorfer jede Schautafel genau. Er ist Dozent an der theologischen Faktultät der Universität Regensburg und hat die Ausstellung inhaltlich mit konzipiert .

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Der Workshop „Rechte Musik" am 13. Januar 2011 wurde von der Referentin Frau Juliane Braun aus Dietfurt geleitet (siehe Extrabericht)

Den Vortrag „Neonazismus aus der Sicht eines Aussteigers" hielt ein ehemalig aktiver Rechtsradikaler und heutiger Aussteiger, der seine Erfahrungen mit rechten Kameraden an Schüler der 10. Klassen weitergab. Dabei waren im Vorfeld umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen zu beachten, da er immer noch von aktiven Rechtsradikalen bedroht wird.

Daneben fanden im Eingangsbereich der Berufsschule mehrere Ausstellungen statt. Was war die DDR? Diese Frage wird mehr denn je diskutiert.

Im Eingangsbereich der Schule fand vom 9. November bis 22. November 2010 die Ausstellung "Die heile Welt der Diktatur? Herrschaft und Alltag in der DDR" der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur statt. Eine Zeit, die die meisten Schüler nur noch aus Erzählungen anderer Menschen bzw. aus Medienberichten kennen, sind doch viele Schüler erst nach 1989 geboren. Nicht selten wird dabei die Diktaturwirklichkeit verwischt. Die differenzierte Beschäftigung mit der Geschichte der DDR wirkt dem entgegen, indem sie den Unrechtscharakter dieses Systems zeigt, gleichzeitig aber auch zeigt dass Menschen dort gelebt, geliebt, gelacht und geweint haben.

Vom 22. November bis 26.November 2010 fand mit Unterstützung des Kreisjugendringes Neumarkt und der Projektgruppe „Vielfalt tut gut" die Ausstellung „Der Lebensborn e.V." statt . Auf 13 Tafeln wurden Dokumente, Fotos, Objekte, audiovisuelle Medien und Inszenierungen gezeigt.

Der Lebensborn e. V. war im nationalsozialistischen Deutschen Reich ein von der SS getragener, staatlich geförderter Verein, dessen Ziel es war, auf der Grundlage der nationalsozialistischen Rassenhygiene und Gesundheitsideologie die Erhöhung der Geburtenrate „arischer" Kinder auch
aus außerehelichen Beziehungen herbeizuführen. Dies sollte durch anonyme Entbindungen und Vermittlung der Kinder zur Adoption - bevorzugt an Familien von SS-Angehörigen - erreicht werden.

Im Januar 2011 machte sich die Klasse WBA 11 der Berufsschule Neumarkt auf den Weg nach München. Ihr Ziel war das Bayerische Finanzministerium am Odeonsplatz. Eingeladen hatte die Landeszentrale für politische Bildung im Rahmen des Programms "Lernort Staatsregierung". (Siehe Extrabericht)

Nicht unerwähnt lassen möchte ich die Berlinfahrten von zwei Klassen aus dem kaufmännischen Bereich, die das Ziel hatten das politische Wissen aufzufrischen, als auch die Klassengemeinschaft festigen sollten. Herzlichen Dank dem Förderverein der Berufsschule Neumarkt und dem MdB Alois Karl für die finanzielle Unterstützung dieses Vorhabens.

Mein besonderer Dank gilt hier aber den begleitenden Lehrkräften Frau Ernsberger und Frau Bucher, die diese pädagogisch sehr wertvolle Arbeit in ihrer Freizeit übernahmen.

Daneben gilt mein Dank wieder allen Religionskollegen, die mit der Organisation der jährlichen Spendenaktion für das Kinderhospiz im Allgäu einen wichtigen, auch sozialkundlichen Aspekt, nämlich den der Empathie pädagogisch in vortrefflicher Weise unterstützten.

Zu guter Letzt herzlichen Dank an alle "Sozialkundler" für die gute Unterrichtsarbeit, die sich in den sehr guten Prüfungsergebnissen widerspiegelt. Herzlichen Dank auch an die Schulleitung, das Sekretariat und die Hausmeister für die tolle Unterstützung bei sozialkundlichen Projekten.

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Jahresbericht Sozialkunde 2009/2010

„Demokratien sind nur lebensfähig, wenn sie von ihren Bürgern verstanden werden." „Der demokratische Rechtsstaat lebt vom mündigen Mitdenken und Mittun seiner Bürgerinnen und Bürger und ihrer Bereitschaft, sich selbst- und sozialverantwortlich ein Urteil zu bilden, in der Verfassung normierte Regeln und Werte zu respektieren und sich für sie zu engagieren."

Mit diesen Eingangszitaten wird im Bayerischen Lehrplan für Sozialkunde das Fachprofil des Unterrichtsfaches Sozialkunde für Berufsschulen beschrieben.

Es geht in der Sozialkunde also nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch um die Fähigkeit sich in der Gesellschaft und damit auch in den Betrieben und der Schule für ein Wertesystem aktiv einsetzen zu können.

Für uns als Berufsschule bedeutet das einerseits die fachlichen Grundlagen der Sozialkunde zu vermitteln, auf der anderen Seite aber auch in der Schule Möglichkeiten zu schaffen, sich darin zu üben sozial zu urteilen, zu handeln und zu reflektieren. Der Unterricht in Wirtschafts- und Sozialkunde soll diese Wahrnehmung der Bürgerrollen stärken.

Hier versucht der Fachbereich Anreize zu setzen, die den Zugang zu politischem Engagement erleichtern sollen.

Am 18. September 2009 fand an der Berufsschule Neumarkt die U18 Wahl zum Bundestag statt. U18 ist die größte politische Bildungsinitiative für Kinder und Jugendliche in Deutschland. Ihr Ziel ist es, junge Menschen dabei zu unterstützen, Politik zu verstehen, Unterschiede in den Partei- und Wahlprogrammen zu erkennen und Versprechen von Politikerinnen und Politikern zu hinterfragen (siehe Extrabericht).

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Jugendliche befinden sich in unterschiedlichsten Gruppen, die ihnen Halt geben. Doch bergen Gruppen auch Gefahren: Gruppendruck und die Angst ausgegrenzt zu werden können den Einzelnen veranlassen, gegen seine Meinung zu handeln. Die Balance zwischen Individualismus und Gruppenfähigkeit zu finden sind wichtige Vorraussetzungen für verantwortungsvolles Handeln. Ende Oktober wurde deshalb ein Projekttag unter Leitung des Kreisjugendrings Nürnberg angeboten. Dieser Projekttag mit dem Thema „Macht der Gruppe" fand für 4 Klassen statt, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden hatten. Er wurde von zwei Mitarbeiterinnen des „Dokupäds" geleitet, einer Einrichtung des Dokumentationszentrums Nürnberg.

Dabei wurden verschiedene Aspekte von Gruppen erlebbar gemacht und reflektiert. Die Jugendlichen konnten ihren Anteil an Gruppenprozessen entdecken und Alternativen für das eigene Verhalten ausprobieren.

20 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer behandelten die Schüler im November 2009 in einer Projektwoche die damaligen Ereignisse ausführlich. Im Eingangsbereich informierten Plakate der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur über diese Zeit, eine Zeit, zu der die meisten Schüler noch nicht geboren waren und dementsprechend wenig informiert schienen. Höhepunkt dieser Woche war ein Zeitzeugenbericht von Rainer Schubert, der 97 DDR Bürgern zur Flucht verhalf und dafür 8 Jahre in Stasigefängnissen saß (siehe Extrabericht).

Recht kalorienreich gestaltete sich die Fleischwerdung Europas in Form kleiner Häppchen, die am 10. Mai bei dem bundesweiten Europatag durch die Nahrungsmittelabteilung unter bewährter Führung von Frau Rachny und Herrn Omlor serviert wurden. Zu Gast war MdEP Albert Deß, der es sich nicht nehmen ließ, vor ca. 150 Schülern einen eindringlichen Appell pro Europa zu formulieren. In seinem 30-minütigen Vortrag stellte Herr Deß vor allem die ganz konkreten Aspekte in den Vordergrund, die den Nutzen für Deutschland bzw. den Landkreis verdeutlichen sollten (siehe Extrabericht).

Obwohl an unserer Schule sehr viele unterschiedliche Nationen unterrichtet werden, fehlt oft das Verständnis für die jeweiligen Migrations- bzw. Fluchthintergründe. Ebenso sind die Kenntnisse bzgl. der Asylregelungen nur sehr lückenhaft vorhanden. Aus diesem Grund werden wir in der Reihe „Berufsschule Neumarkt im Gespräch mit ..." Anfang Juli Besuch von Dr. jur. Albert Maximilian Schmid, Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge bekommen. Wir erhoffen uns eine intensive Auseinandersetzung mit diesem oft vernachlässigten Thema.

Berlin, Berlin, auch wir fahren nach ... Anfang Juni wird eine Klasse für 4 Tage nach Berlin fahren. Auf dem Programm stehen u. a. ein Besuch des Bundesrates, außerdem hat MdB Alois Karl zugesagt, die Klasse im Bundestag zu empfangen. Vielleicht kann diese Fahrt ja der Anfang einer langen Berlinliebe werden. Herzlichen Dank dem Förderverein für die großartige Unterstützung dieses Vorhabens.

Herzlichen Dank an die Religionslehrer aller Konfessionen für die Durchführung der jährlichen Sammlung für das Kinderhospiz im Allgäu, eine Aktion, die die manchmal nüchternen Inhalte der Sozialkunde mit ganz wichtigen emotionalen Inhalten bereichert und jedes Mal mit einem tollen Ergebnis endet.

Bedanken möchte ich mich darüber hinaus bei allen Kollegen, die in den Klassen sehr gute „Arbeit" verrichten und es verstehen, Schüler für sozialkundliche Inhalte zu interessieren.

Außerdem herzlichen Dank Herrn Sucker und Herrn Thumann für die immer perfekten infrastrukturellen Maßnahmen, die o.g. Veranstaltungen erst ermöglichen.

Vielen Dank auch der Schulleitung und den Damen des Sekretariats für die uneingeschränkte Unterstützung sozialkundlicher Wünsche.

Trappe
Sozialkundefachbetreuer

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