WIN 11a auf Studienreise in Berlin (2)

Berlin calling ...

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Die WIN 11a besuchte vom 21.06.2017 – 24.06.2017 die Bundeshauptstadt Berlin. Programmpunkte waren unter anderem eine Informationsveranstaltung im Bundestag, ein Treffen mit dem Neumarkter Abgeordneten Alois Karl, eine Stadtbesichtigung und ein Besuch der Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen. Über zwei Highlights unserer Studienfahrt wollen wir im Folgenden kurz berichten:

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Besuch des Bundestages und des Abgeordneten Karl

Wir erreichten das Berliner Regierungsviertel bei herrlichem Sonnenschein und stärkten uns zunächst in der Kantine des Deutschen Bundestages im Paul-Löbe-Haus. Danach trafen wir unseren Neumarkter Bundestagsabgeordneten Karl zu einem Informationsgespräch. Herr Karl informierte uns über typische Aufgaben eines Bundestagsabgeordneten, seine Mitarbeit im Haushaltsausschuss und seine Begegnungen mit dem Kanzler der Einheit Helmut Kohl. Nach einiger Zeit wurde Herr Karl durch optische und akustische Signale, welche in jedem Raum ertönten, zu einer namentlichen Abstimmung bezüglich des Abzuges der Bundeswehr aus Incirlik gerufen. Herr Karl erklärte uns, dass er nun etwa 20 Minuten Zeit hätte über unterirdische Verbindungen ins Plenum des Bundestages zu gelangen und dort mitabzustimmen. Herr Karl verabschiedete sich und sein Mitarbeiter Herr Frank bot an, uns durch das Gebäude des Bundestages zu führen. Dieses Angebot nahmen wir gerne an und hatten so die Gelegenheit ebenfalls unterirdisch, auf dem gleichen Weg wie die Abgeordneten, in den Bundestag zu gehen. Unterwegs eilten u. a. Peter Tauber (Generalsekretär der CDU) und Jens Spahn (Staatssekretär im Finanzministerium) an uns vorbei ins Plenum um ebenfalls an der Abstimmung teilzunehmen. Wir durchquerten die Räume der Fraktionen und einige von uns konnten Ursula von der Leyen beobachten, die den Empfang des Wehrbeauftragten besuchte. Nachdem wir die Kuppel des Reichstags besichtigten, nahmen wir auf der Besuchertribüne des Bundestages Platz und lauschten einem Informationsvortrag über die Geschichte und die Arbeitsweise unseres Parlaments. Wir bedanken uns bei Herrn Karl und seinen Mitarbeitern für die Einladung und die interessanten Einblicke in die Arbeit eines Abgeordneten im Deutschen Bundestag.

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Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen

„Wir sind angehalten, den Schulklassen am Ende der Führung immer etwas Positives mit auf den Weg zu geben“.

Seit dem 16. Lebensjahr durch seinen Vater verraten und bespitzelt, wurde unser Zeitzeuge 1987 wegen versuchter Republikflucht zu insgesamt 18 Monaten Gefängnis verurteilt, wovon er 3 Monate in Hohenschönhausen untergebracht war. Eindrucksvoll und sehr persönlich schilderte er in seinem 3-Stündigen Vortrag die Situation eines Häftlings im geheimen Gefängnis der Staatssicherheit in Berlin-Hohenschönhausen, während er uns durch die Gedenkstätte führte. Die Methoden der Stasi um Informationen und Geständnisse von den Häftlingen zu erhalten, umfassten jede erdenkliche vorstellbare sowie nicht vorstellbare psychische Gewalt. Mit den Folgen und Auswirkungen auf das Leben ehemaliger Häftlinge ging unser Zeitzeuge schonungslos offen, persönlich und für uns alle sehr nachvollziehbar um. Trauer, Wut und Verbitterung waren ebenso zu spüren wie die Erleichterung, dass es durch die Einsicht der Akten der Staatssicherheit und durch Gedenkstätten wie diese möglich ist, die Erfahrungen weiterzuerzählen und gegen das Vergessen anzukämpfen.

In einer kleinen Außenzelle beendete Herr Mehlstäubl unsere Führung und es fiel ihm sichtlich schwer uns, wie eingangs erwähnt, etwas Positives mit auf den Weg zu geben. Mit den Worten „Wenn eine Idee nicht zur Menschlichkeit passt, dann ist immer die Idee falsch“ fand er jedoch die richtigen Worte und erinnerte uns eindrucksvoll daran, dass Freiheit auch in einem demokratischen und liberalen Land wie der BRD keine Selbstverständlichkeit ist. Vielmehr ist es die Pflicht eines jeden einzelnen, dafür einzustehen und zu streiten.

A. Klein

WIN 11a

 
   
     

 

 

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